Rassebeschreibung
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Rassebeschreibung
Aussehen
Beim Noriker handelt es sich um ein leichtes Kaltblut. Für ein Kaltblut ist der Kopf vergleichsweise leicht und trocken. Sie besitzen feurige Augen mittlerer Größe, ein gerades oder nach außen gewölbtes Profil, sowie voluminöse Nüstern. Der Hals ist kräftig und kurz. Die wohlgeformte Oberlinie setzt auf mittlerer Höhe zwischen abfallenden Schultern an. Den Abschluss des mittellangen aber stabilen Rückens macht eine eher runde, oft gespaltene Kruppe. Der Widerrist ist nur geringfügig ausgebildet. Der Rumpf ist tonnenförmig mit einer ausgeprägten Brust. An den Flanken ist er nicht aufgezogen. Die Beine stützen sich auf große Gelenke, haben eine kurze, geneigte Fesselung und sind alles in allem sehr stabil.
Das Durchschnittsstockmaß dieser Rasse beträgt ca. 160 cm.
Füchse sind besonders häufig unter den Norikern. Aber auch Braune, Rappen, Plattenschecken sowie Rot-, Mohren- und Blauschimmel. Beliebt sind vor allem die Tigerschecken. Diese sind allerdings schwer zu finden, da sie selten vorkommen. Die Fesselhaare sind mäßig vorhanden. Das Langhaar hingegen ist dicht und gewellt.
Herkunft und Haltung
Vor ca. 2.000 Jahren wurde die Rasse bereits von den Römern als Legionärspferde verwendet. Die hielten sich dann später im Alpenraum - woher sie auch ihren Namen haben, nämlich von der Provinz „Noricum“, was dem heutigen Österreich ziemlich entspricht. Die Römer hatten die Pferde aus Thessalonien. Sie haben sie zunächst als Arbeits- und Packpferde übernommen. Das ist belegt, nicht nur Vermutung. Die Pferde konnten sich rasch an das raue Alpenklima und das schwierige Gelände anpassen. Erst vor ungefähr 400 Jahren wurde mit organisierter Zucht dieser Pferde begonnen. Es wurden zur Veredelung Neapolitaner und Andalusier eingekreuzt, um sie auf Leistung und Härte zu spezialisieren. Die „Pinzgauer Noriker“ (schwerer Schlag, nach einer Region im Salzburgerland benannt) und „Oberländer“ (leichterer Schlag, Stutbuch seit 1906, durch deutsche Warmblüter veredelt) wurden lange Zeit streng getrennt. Erst im Jahr 1939 erfolgte die Vereinigung der Zuchtbücher und eine einheitliche Benennung. In Deutschland werden diese Pferde – insbesondere jene, die aus dem Haupt- und Landesgestüt Schwaiganger stammen - seit 1952 als „Süddeutsches Kaltblut“ bezeichnet. Als in Österreich die Landwirtschaft motorisiert und rationalisiert wurde, sank automatisch die Zahl reinrassiger Noriker. Der heutige Bestand wird als gefestigt betrachtet, da die Zahl der Noriker in Privatbesitz von Hobbyreitern zunimmt. Bei den Norikern handelt es sich um eine von wenigen Kaltblutrassen, die zum Reiten und Fahren geeignet sind und sogar im Turniersport eingesetzt werden. Dies hat sie der einstigen Anpassung an das Alpenklima zu verdanken. Das schwierige Gelände lehrte die Pferde einen kräftigen Gang bei guter Motorik und Ausdauer.
Heute wird die Rasse in fünf Linien gezüchtet: Vulkan-, Nero-, Schaunitz-, Elmar- und Diamant Linie.
Art und Wesen
Die Noriker besitzen ein gutes, ausgeglichenes Temperament. Sie sind wendig, zuverlässig, fleißig, belastbar, ausdauernd und extrem trittsicher. Was sie zu einem idealen Freizeitpferd für die ganze Familie macht, ist ihr freundliches Wesen. Weiters sind sie leichtfuttrig und sehr robust. Auch im Turniersport werden Noriker mit Erfolg eingesetzt. Da der Noriker von allen Kaltblütern am meisten "Feuer" besitzt, kann der Noriker sogar im Springsport eingesetzt werden, wenn er auch hierbei natürlich nicht ganz mit klassischen Warmblütern mithalten kann. Besonders der leichte Schlag eignet sich hierfür recht gut.
Herkunft: Österreich
Exterieur / Interieur
Stockmaß: um 160 cm
Farben: Braune und Füchse, selten Tigerschecken
Eignung als: Freizeit, Zugpferd
Beim Noriker handelt es sich um ein leichtes Kaltblut. Für ein Kaltblut ist der Kopf vergleichsweise leicht und trocken. Sie besitzen feurige Augen mittlerer Größe, ein gerades oder nach außen gewölbtes Profil, sowie voluminöse Nüstern. Der Hals ist kräftig und kurz. Die wohlgeformte Oberlinie setzt auf mittlerer Höhe zwischen abfallenden Schultern an. Den Abschluss des mittellangen aber stabilen Rückens macht eine eher runde, oft gespaltene Kruppe. Der Widerrist ist nur geringfügig ausgebildet. Der Rumpf ist tonnenförmig mit einer ausgeprägten Brust. An den Flanken ist er nicht aufgezogen. Die Beine stützen sich auf große Gelenke, haben eine kurze, geneigte Fesselung und sind alles in allem sehr stabil.
Das Durchschnittsstockmaß dieser Rasse beträgt ca. 160 cm.
Füchse sind besonders häufig unter den Norikern. Aber auch Braune, Rappen, Plattenschecken sowie Rot-, Mohren- und Blauschimmel. Beliebt sind vor allem die Tigerschecken. Diese sind allerdings schwer zu finden, da sie selten vorkommen. Die Fesselhaare sind mäßig vorhanden. Das Langhaar hingegen ist dicht und gewellt.
Herkunft und Haltung
Vor ca. 2.000 Jahren wurde die Rasse bereits von den Römern als Legionärspferde verwendet. Die hielten sich dann später im Alpenraum - woher sie auch ihren Namen haben, nämlich von der Provinz „Noricum“, was dem heutigen Österreich ziemlich entspricht. Die Römer hatten die Pferde aus Thessalonien. Sie haben sie zunächst als Arbeits- und Packpferde übernommen. Das ist belegt, nicht nur Vermutung. Die Pferde konnten sich rasch an das raue Alpenklima und das schwierige Gelände anpassen. Erst vor ungefähr 400 Jahren wurde mit organisierter Zucht dieser Pferde begonnen. Es wurden zur Veredelung Neapolitaner und Andalusier eingekreuzt, um sie auf Leistung und Härte zu spezialisieren. Die „Pinzgauer Noriker“ (schwerer Schlag, nach einer Region im Salzburgerland benannt) und „Oberländer“ (leichterer Schlag, Stutbuch seit 1906, durch deutsche Warmblüter veredelt) wurden lange Zeit streng getrennt. Erst im Jahr 1939 erfolgte die Vereinigung der Zuchtbücher und eine einheitliche Benennung. In Deutschland werden diese Pferde – insbesondere jene, die aus dem Haupt- und Landesgestüt Schwaiganger stammen - seit 1952 als „Süddeutsches Kaltblut“ bezeichnet. Als in Österreich die Landwirtschaft motorisiert und rationalisiert wurde, sank automatisch die Zahl reinrassiger Noriker. Der heutige Bestand wird als gefestigt betrachtet, da die Zahl der Noriker in Privatbesitz von Hobbyreitern zunimmt. Bei den Norikern handelt es sich um eine von wenigen Kaltblutrassen, die zum Reiten und Fahren geeignet sind und sogar im Turniersport eingesetzt werden. Dies hat sie der einstigen Anpassung an das Alpenklima zu verdanken. Das schwierige Gelände lehrte die Pferde einen kräftigen Gang bei guter Motorik und Ausdauer.
Heute wird die Rasse in fünf Linien gezüchtet: Vulkan-, Nero-, Schaunitz-, Elmar- und Diamant Linie.
Art und Wesen
Die Noriker besitzen ein gutes, ausgeglichenes Temperament. Sie sind wendig, zuverlässig, fleißig, belastbar, ausdauernd und extrem trittsicher. Was sie zu einem idealen Freizeitpferd für die ganze Familie macht, ist ihr freundliches Wesen. Weiters sind sie leichtfuttrig und sehr robust. Auch im Turniersport werden Noriker mit Erfolg eingesetzt. Da der Noriker von allen Kaltblütern am meisten "Feuer" besitzt, kann der Noriker sogar im Springsport eingesetzt werden, wenn er auch hierbei natürlich nicht ganz mit klassischen Warmblütern mithalten kann. Besonders der leichte Schlag eignet sich hierfür recht gut.
Herkunft: Österreich
Exterieur / Interieur
Stockmaß: um 160 cm
Farben: Braune und Füchse, selten Tigerschecken
Eignung als: Freizeit, Zugpferd
Re: Rassebeschreibung
Dieses ist erst mal nur eine kurze Übersicht - ich hoffe, daß hier bald noch mehr Infos hinzukommen
Re: Rassebeschreibung
ich würde auf jeden fall mal noch hinzufügen dickschädlig teilweise dominant, mit den schönsten teddyaugen die es gibt und hochintelligent und aufmerksam.
vigri- Helferlein
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Re: Rassebeschreibung
Ich würde noch hinzufügen: Wasserratten
So wie ich in den anderen Threads gelesen habe scheint unser Romeo nicht der einzige zu sein der gerne Wasser liebt.
So wie ich in den anderen Threads gelesen habe scheint unser Romeo nicht der einzige zu sein der gerne Wasser liebt.
Gast- Gast
Re: Rassebeschreibung
Stimmt!! Mathilda panscht mit Vorliebe mit der oben erwähnten Knuschelnase im Wasserbottich und verteilt alles in der Gegend..
Gast- Gast
Re: Rassebeschreibung
Herkunft: Österreich, Größe ca. 160cm, Farben meist Braune, Füchse (oft mit flachsfarbener Mähne und Schweif), Rappen, Tigerschecken, Blauschimmel, Mohrenköpfe, Schecken, selten Schimmel.
Diese alte Pferderasse soll auf das römische Legionspferd in der Provinz Noricum, die etwa dem heutigen österreichischen Staatsgebiet entsprach, zurückgehen. „Pinzgauer“ beziehen sich auf den Bezirk Pinzgau im Salzburger Land in Österreich. Etwa zur Zeit der Renaissance begann die Kirche, sich für die Zucht zu interessieren und bereicherte sie mit andalusischem und neapolitanischem Blut. Er wird schon seit über 400 Jahren in strenger Reinzucht und harter Selektion gehalten. 1574 wurden von Erzbischof Kuen die ersten Landbeschäler in den Pinzgau geschickt. 1688 traf Erzbischof Graf Thun folgende Anordnungen, welche die Norikerzucht maßgeblich beeinflussten: 1. Die inländischen Mutterstuten dürfen nur von einheimischen Beschälern gedeckt werden. 2. Nur die Hofbeschäler dürfen zum Belegen verwendet werden und 3. Vom Staat dürfen nur Fohlen angekauft werden, die von Hofbeschälern abstammen.
Da der Noriker lange Zeit im Gebirge gezogen wurde, hat er sich wie kaum ein anderer Kaltblüter dem steilen Gelände angepasst. Aus diesem Grunde ist er in Mittel-und Südeuropa immer noch gefragt, wobei die Nachfrage sogar eine steigende Tendenz aufweist. In Deutschland wird der Noriker seit 1952 auch Süddeutsches Kaltblut genannt. Es gibt gegenwärtig ca. 9000 Noriker, davon sind 2700 als Hauptstammbuchstuten bei den einzelnen Zuchtverbänden eingetragen. Noriker werden als einzige Kaltblutrasse noch in einem geschlossenen Zuchtgebiet in rein bäuerlicher Landeszucht erhalten.
Die heutige Noriker-Rasse gründet sich auf 5 Hengstlinien:
Vulkan - Linie: Diese Linie trägt den Namen des 1887 geborenen braunen Hengst Vulkan, der in seinen Nachkommen den etwas derberen Adel mit leichten Ramskopf aber guten Charakter immer zuverlässig weiterführt. Diese Line mit dem Namen Vulkan ist auch die bedeutendere Linie in der Norikerzucht, da etwa 50% aller Hengste dieser Vulkan-Linie abstammen.
Nero - Linie: Diese Linie trägt den Namen des 1933 geborenen fuchsfarbenen Hengst Nero, der in seinen Nachkommen etwas mehr Gangvermögen und keine zu sehr schweren Pferde bringt. Die Nerolinie zeichnet sich speziell durch hellfarbene Fuchs mit hellem Langhaar aus.
Diamant - Linie: Diese Linie trägt den Namen des 1903 geborenen Hengst Diamant, dieser war eine drahtiger in den Kapruner Tauern geborener leichter Noriker, dass er auch an seine Nachkommen weiter gibt. Ein besonderes Merkmal der Diamant Nachkommen sind die ausdrucksstarken Augen (wie ein Diamant) und eine besondere Trittsicherheit.
Schaunitz - Linie: Diese Linie trägt den Namen des 1888 geborenen Hengst Schaunitz, der in seinen Nachkommen sehr arbeitseifrige leichtere aber große Noriker bringt. Diese Linie ist aber auch die jenige, die noch die meisten Auswirkungen der Kreuzungsversuche mit Vollblütern usw. aufzeigt.
Elmar - Linie: Die Linie trägt den Namen des 1896 geborenen Tigerscheck Hengst Elmar, der in seinen Nachkommen bunte Tigerschecken als einziger dominant vererbt und so auch der letzte der ursprünglich 3 bunten Linien in der Norikerzucht ist. Diese Linie führt noch immer das ursprünglich Andalusische Blut in sich, das auf Grund von Versuchen den modischen Trends im Barock bunte Pferde zu haben in sich. Sie zeigen auch etwas deutlicher einen Ramskopf und sind deutlich später reif als die „reinen“ Norikerlinien sowie im Gebäude lassen sich noch immer Merkmale der Andalusischen Urahnen finden.
An den Pferdenamen ist auch heute noch eindeutig erkennbar, zu welcher Linie die Tiere gehören. Es ist die unumstößliche Regel, daß der Linienname immer im Pferdenamen an zweiter Stelle auftaucht - zumindest bei den Hengsten.
Der Doppelname der Noriker setzt sich zumeist aus dem Namen des Besitzers oder des Standortes und des Linienbegründers zusammen. Der erste Name bezieht sich aber aber auch oftmals auf die mütterliche Linie oder ist einfach ein Phantasiename.
Weiterhin sind die Deckhengste noch mit verschiedenen Nummern vor und nach dem Namen versehen. Die Nummer vor dem Namen besagt, ohne hier ins Detail gehen zu wollen, daß es sich um einen staatlichen Deckhengst handelt. Privathengste weisen keine Nummer vor dem Namen auf.
Die römische Zahl nach dem Namen gibt an, in wievielter Ahnenreihe das Tier zu seinem Linienbegründer steht. Dahinter steht dann noch eine Zahl, die die laufende Nummer des Hengstes im Hengstregister des Landespferdezuchtverbandes darstellt. Findet sich dann noch zu guter Letzt ein Buchstabe im Namen, so gibt dieser Auskunft über das Herkunfts- bzw. Einsatzland des Hengstes.
Die Stuten haben weniger aufwendige Namen und heißen ganz simpel beispielsweise Fanny, Baroness, Mona oder Fuchsi.
Der Name Noriker wurde aber allgemeingültig für die Rasse - bis auf eine Ausnahme - erst im Jahr 1939 eingeführt. Bis dahin unterschied man den Pinzgauer Noriker im schwereren Typ und den sogenannten Oberländer - ein etwas leichteres Pferd.
Die Wurzeln des Oberländers gehen zurück bis ins 18. Jahrhundert, einer Zeit, in der es rege Wechselbeziehungen zwischen Österreich und Bayern gab, die sich auch auf die Pferde auswirkten. Im Jahr 1769 wurde dann vorübergehend in Bayern eine eigene Staatsbeschälung eingeführt, die sich allerdings in der Deckhengstauswahl sehr an die Erfordernisse des Heeres nach leichteren Pferden anpaßte. So fand man unter den bayrischen Staatsbeschälern der damaligen Zeit vor allem Hengste verschiedener Warmblutrassen wie Holsteiner, Oldenburger und Ostfriesen.
Diese leichteren, edleren Vatertiere wurden in Bayern mit den einheimischen Stuten, die bis dahin alle auf norischer Zuchtgrundlage gezüchtet waren, verpaart. Hieraus entstand im Laufe der Zeit natürlich ein wesentlich leichteres Pferd, als es der bisherige Noriker war.
Dieses Pferd verbreitete sich im gesamten bayrischen Oberland - daher der Name Oberländer, der 1920 sogar offiziell mit einem eigenen Brand eingeführt wurde. Das Oberländer-Gestütbuch existierte bereits seit 1906.
In dieser Zeit gab es also zwei Zuchtrichtungen des Norikers, nämlich die des schweren Pinzgauer Norikers und die des leichteren Oberländers.
Als der Erste Weltkrieg ausgestanden war und die Landwirtschaft dann wieder nach einem schwereren Pferd verlangte, wurde mit der Einführung von 50 Original Pinzgauer Stuten durch das bayrische Gestüt Schwaiganger dann in Bayern wieder ein Umzüchtungsprozess in Richtung Masse in Gang gesetzt. 1939 führte der Reichsverband für Zucht und Prüfung deutschen Kaltbluts dann offiziell den Namen Noriker auch für die Oberländer ein.
Dieser wurde in Österreich bis heute beibehalten. In Deutschland jedoch - und das ist die eine erwähnte Ausnahme - erhielt der Noriker 1948 durch die DLG = Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft den Namen „Süddeutsches Kaltblut“.
Nicht unerwähnt bleiben sollte eine dritte Zuchtrichtung, die des Abtenauer Norikers.
Der Abtenauer ist ein im Vergleich zum Pinzgauer sehr viel leichteres Pferd und gilt als der kleinste Norikertyp. Er führte von jeher ein Nischendasein in der kleinen österreichisches Provinz Abtenau und ist mittlerweile ausgestorben. Er ging in dem neuen Zuchtziel in Richtung schwerer Noriker-Typ auf. In früheren Zeiten zeigte vor allem der Abtenauer Noriker die Rappfarbe, die sich heute gleichmäßig auf den gesamten Norikerbestand verteilt.
In der Zeit von 1950 bis 1980 hatte die Noriker-Zucht - wie so viele andere Kaltblutpferdezuchten - ihren absoluten Tiefpunkt. Bedingt durch die Motorisierung und Mechanisierung der Landwirtschaft war ein Arbeitspferd größtenteils überflüssig geworden. Daß es dem Noriker in dieser für Kaltblutpferde so schlechten Zeit noch besser erging als den meisten anderen Rassen, lag an seinem speziellen Einsatzgebiet in der alpinen Landwirtschaft. In den extrem hängigen Gebirgslagen konnte das Pferd nicht so einfach durch Maschinen ersetzt werden.
Dennoch wirkte sich die Motorisierung der Landwirtschaft zahlenmäßig auch auf den Norikerbestand aus, der zum Ende des Zweiten Weltkrieges noch 96% der in der österreichischen Landwirtschaft gehaltenen Pferde ausmachte. Sinkende Bedeckungszahlen führten dazu, daß gut 10 Jahre später der Anteil der Noriker bereits auf 82,5% gesunken war.
Es sollte aber noch weiter bergab gehen. Während es 1968 in Österreich noch rund 34.510 Norikerpferde gab, verringerte sich ihr Bestand im Laufe der nächsten zehn Jahre um weitere 3/4 auf lediglich rund 9.600 Tiere.
Mit staatlichen Prämien, beispielsweise der Exportförderung oder auch der staatlichen Hengstaufzucht, gelang es, den Bestand für die weiteren zehn Jahre wenigstens zu halten. Alternative Absatzmöglichkeiten wurden gesucht und hierzu zählte leider auch die Schlachtfohlenproduktion.
In letzter Zeit erleben die Kaltblutpferde allgemein und so auch die Noriker zum Glück eine kleine Renaissance im Bereich der Freizeitreiterei und dort vor allem bei den Fahrern, so daß ihr Dasein gesichert ist.
1984 fand in Wels (Oberösterreich) nach 18jähriger Unterbrechung wieder eine Bundesnorikerschau statt.
Diese alte Pferderasse soll auf das römische Legionspferd in der Provinz Noricum, die etwa dem heutigen österreichischen Staatsgebiet entsprach, zurückgehen. „Pinzgauer“ beziehen sich auf den Bezirk Pinzgau im Salzburger Land in Österreich. Etwa zur Zeit der Renaissance begann die Kirche, sich für die Zucht zu interessieren und bereicherte sie mit andalusischem und neapolitanischem Blut. Er wird schon seit über 400 Jahren in strenger Reinzucht und harter Selektion gehalten. 1574 wurden von Erzbischof Kuen die ersten Landbeschäler in den Pinzgau geschickt. 1688 traf Erzbischof Graf Thun folgende Anordnungen, welche die Norikerzucht maßgeblich beeinflussten: 1. Die inländischen Mutterstuten dürfen nur von einheimischen Beschälern gedeckt werden. 2. Nur die Hofbeschäler dürfen zum Belegen verwendet werden und 3. Vom Staat dürfen nur Fohlen angekauft werden, die von Hofbeschälern abstammen.
Da der Noriker lange Zeit im Gebirge gezogen wurde, hat er sich wie kaum ein anderer Kaltblüter dem steilen Gelände angepasst. Aus diesem Grunde ist er in Mittel-und Südeuropa immer noch gefragt, wobei die Nachfrage sogar eine steigende Tendenz aufweist. In Deutschland wird der Noriker seit 1952 auch Süddeutsches Kaltblut genannt. Es gibt gegenwärtig ca. 9000 Noriker, davon sind 2700 als Hauptstammbuchstuten bei den einzelnen Zuchtverbänden eingetragen. Noriker werden als einzige Kaltblutrasse noch in einem geschlossenen Zuchtgebiet in rein bäuerlicher Landeszucht erhalten.
Die heutige Noriker-Rasse gründet sich auf 5 Hengstlinien:
Vulkan - Linie: Diese Linie trägt den Namen des 1887 geborenen braunen Hengst Vulkan, der in seinen Nachkommen den etwas derberen Adel mit leichten Ramskopf aber guten Charakter immer zuverlässig weiterführt. Diese Line mit dem Namen Vulkan ist auch die bedeutendere Linie in der Norikerzucht, da etwa 50% aller Hengste dieser Vulkan-Linie abstammen.
Nero - Linie: Diese Linie trägt den Namen des 1933 geborenen fuchsfarbenen Hengst Nero, der in seinen Nachkommen etwas mehr Gangvermögen und keine zu sehr schweren Pferde bringt. Die Nerolinie zeichnet sich speziell durch hellfarbene Fuchs mit hellem Langhaar aus.
Diamant - Linie: Diese Linie trägt den Namen des 1903 geborenen Hengst Diamant, dieser war eine drahtiger in den Kapruner Tauern geborener leichter Noriker, dass er auch an seine Nachkommen weiter gibt. Ein besonderes Merkmal der Diamant Nachkommen sind die ausdrucksstarken Augen (wie ein Diamant) und eine besondere Trittsicherheit.
Schaunitz - Linie: Diese Linie trägt den Namen des 1888 geborenen Hengst Schaunitz, der in seinen Nachkommen sehr arbeitseifrige leichtere aber große Noriker bringt. Diese Linie ist aber auch die jenige, die noch die meisten Auswirkungen der Kreuzungsversuche mit Vollblütern usw. aufzeigt.
Elmar - Linie: Die Linie trägt den Namen des 1896 geborenen Tigerscheck Hengst Elmar, der in seinen Nachkommen bunte Tigerschecken als einziger dominant vererbt und so auch der letzte der ursprünglich 3 bunten Linien in der Norikerzucht ist. Diese Linie führt noch immer das ursprünglich Andalusische Blut in sich, das auf Grund von Versuchen den modischen Trends im Barock bunte Pferde zu haben in sich. Sie zeigen auch etwas deutlicher einen Ramskopf und sind deutlich später reif als die „reinen“ Norikerlinien sowie im Gebäude lassen sich noch immer Merkmale der Andalusischen Urahnen finden.
An den Pferdenamen ist auch heute noch eindeutig erkennbar, zu welcher Linie die Tiere gehören. Es ist die unumstößliche Regel, daß der Linienname immer im Pferdenamen an zweiter Stelle auftaucht - zumindest bei den Hengsten.
Der Doppelname der Noriker setzt sich zumeist aus dem Namen des Besitzers oder des Standortes und des Linienbegründers zusammen. Der erste Name bezieht sich aber aber auch oftmals auf die mütterliche Linie oder ist einfach ein Phantasiename.
Weiterhin sind die Deckhengste noch mit verschiedenen Nummern vor und nach dem Namen versehen. Die Nummer vor dem Namen besagt, ohne hier ins Detail gehen zu wollen, daß es sich um einen staatlichen Deckhengst handelt. Privathengste weisen keine Nummer vor dem Namen auf.
Die römische Zahl nach dem Namen gibt an, in wievielter Ahnenreihe das Tier zu seinem Linienbegründer steht. Dahinter steht dann noch eine Zahl, die die laufende Nummer des Hengstes im Hengstregister des Landespferdezuchtverbandes darstellt. Findet sich dann noch zu guter Letzt ein Buchstabe im Namen, so gibt dieser Auskunft über das Herkunfts- bzw. Einsatzland des Hengstes.
Die Stuten haben weniger aufwendige Namen und heißen ganz simpel beispielsweise Fanny, Baroness, Mona oder Fuchsi.
Der Name Noriker wurde aber allgemeingültig für die Rasse - bis auf eine Ausnahme - erst im Jahr 1939 eingeführt. Bis dahin unterschied man den Pinzgauer Noriker im schwereren Typ und den sogenannten Oberländer - ein etwas leichteres Pferd.
Die Wurzeln des Oberländers gehen zurück bis ins 18. Jahrhundert, einer Zeit, in der es rege Wechselbeziehungen zwischen Österreich und Bayern gab, die sich auch auf die Pferde auswirkten. Im Jahr 1769 wurde dann vorübergehend in Bayern eine eigene Staatsbeschälung eingeführt, die sich allerdings in der Deckhengstauswahl sehr an die Erfordernisse des Heeres nach leichteren Pferden anpaßte. So fand man unter den bayrischen Staatsbeschälern der damaligen Zeit vor allem Hengste verschiedener Warmblutrassen wie Holsteiner, Oldenburger und Ostfriesen.
Diese leichteren, edleren Vatertiere wurden in Bayern mit den einheimischen Stuten, die bis dahin alle auf norischer Zuchtgrundlage gezüchtet waren, verpaart. Hieraus entstand im Laufe der Zeit natürlich ein wesentlich leichteres Pferd, als es der bisherige Noriker war.
Dieses Pferd verbreitete sich im gesamten bayrischen Oberland - daher der Name Oberländer, der 1920 sogar offiziell mit einem eigenen Brand eingeführt wurde. Das Oberländer-Gestütbuch existierte bereits seit 1906.
In dieser Zeit gab es also zwei Zuchtrichtungen des Norikers, nämlich die des schweren Pinzgauer Norikers und die des leichteren Oberländers.
Als der Erste Weltkrieg ausgestanden war und die Landwirtschaft dann wieder nach einem schwereren Pferd verlangte, wurde mit der Einführung von 50 Original Pinzgauer Stuten durch das bayrische Gestüt Schwaiganger dann in Bayern wieder ein Umzüchtungsprozess in Richtung Masse in Gang gesetzt. 1939 führte der Reichsverband für Zucht und Prüfung deutschen Kaltbluts dann offiziell den Namen Noriker auch für die Oberländer ein.
Dieser wurde in Österreich bis heute beibehalten. In Deutschland jedoch - und das ist die eine erwähnte Ausnahme - erhielt der Noriker 1948 durch die DLG = Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft den Namen „Süddeutsches Kaltblut“.
Nicht unerwähnt bleiben sollte eine dritte Zuchtrichtung, die des Abtenauer Norikers.
Der Abtenauer ist ein im Vergleich zum Pinzgauer sehr viel leichteres Pferd und gilt als der kleinste Norikertyp. Er führte von jeher ein Nischendasein in der kleinen österreichisches Provinz Abtenau und ist mittlerweile ausgestorben. Er ging in dem neuen Zuchtziel in Richtung schwerer Noriker-Typ auf. In früheren Zeiten zeigte vor allem der Abtenauer Noriker die Rappfarbe, die sich heute gleichmäßig auf den gesamten Norikerbestand verteilt.
In der Zeit von 1950 bis 1980 hatte die Noriker-Zucht - wie so viele andere Kaltblutpferdezuchten - ihren absoluten Tiefpunkt. Bedingt durch die Motorisierung und Mechanisierung der Landwirtschaft war ein Arbeitspferd größtenteils überflüssig geworden. Daß es dem Noriker in dieser für Kaltblutpferde so schlechten Zeit noch besser erging als den meisten anderen Rassen, lag an seinem speziellen Einsatzgebiet in der alpinen Landwirtschaft. In den extrem hängigen Gebirgslagen konnte das Pferd nicht so einfach durch Maschinen ersetzt werden.
Dennoch wirkte sich die Motorisierung der Landwirtschaft zahlenmäßig auch auf den Norikerbestand aus, der zum Ende des Zweiten Weltkrieges noch 96% der in der österreichischen Landwirtschaft gehaltenen Pferde ausmachte. Sinkende Bedeckungszahlen führten dazu, daß gut 10 Jahre später der Anteil der Noriker bereits auf 82,5% gesunken war.
Es sollte aber noch weiter bergab gehen. Während es 1968 in Österreich noch rund 34.510 Norikerpferde gab, verringerte sich ihr Bestand im Laufe der nächsten zehn Jahre um weitere 3/4 auf lediglich rund 9.600 Tiere.
Mit staatlichen Prämien, beispielsweise der Exportförderung oder auch der staatlichen Hengstaufzucht, gelang es, den Bestand für die weiteren zehn Jahre wenigstens zu halten. Alternative Absatzmöglichkeiten wurden gesucht und hierzu zählte leider auch die Schlachtfohlenproduktion.
In letzter Zeit erleben die Kaltblutpferde allgemein und so auch die Noriker zum Glück eine kleine Renaissance im Bereich der Freizeitreiterei und dort vor allem bei den Fahrern, so daß ihr Dasein gesichert ist.
1984 fand in Wels (Oberösterreich) nach 18jähriger Unterbrechung wieder eine Bundesnorikerschau statt.
dola737- Anzahl der Beiträge : 5310
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Ort : Thüringen
Re: Rassebeschreibung
Super, da steht ja alles wissenswerte drinnen
Russell87- Helferlein
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Re: Rassebeschreibung
fand ich auch, deswegen dachte ich mir kopier ich mal schnell
dola737- Anzahl der Beiträge : 5310
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